Paris

Conny Lens

Geboren in Essen, arbeitet seit 1989 als freier Autor für Verlage, Rundfunk und Fernsehen.

Conny Lens wurde am 10.3.1951 unter dem Namen Friedrich Josef Hitzbleck in Kettwig geboren. Kein wirklich guter Start.

Mit 8 Jahren überwältigte ihn der Drang, sich literarisch zu betätigen, und so schrieb er seine ersten Geschichten. Krimis und Western, selten länger als zwei Seiten, wagemutig in Orthographie und Grammatik, unbelastet von störender Logik, dafür mit zahlreichen Schuss-, Stich- und Würgeopfern. Inspiration fand der junge Künstler dabei in Werken wie „Leichenwagen kommt gleich“.

Eine Steigerung war also denkbar, und mit den Jahren wurden die Stories zumindest länger. Das Bedürfnis, sich mitzuteilen, erfuhr 1973 einen ersten Höhepunkt beim Versuch der BBC eine Fernsehserie anzubieten. Bis heute bleibt es unverständlich, warum die Verantwortlichen in London diese einmalige Gelegenheit ungenutzt verstreichen ließen.

1982 kam von Freund Bernd Karuseit der Vorschlag, einen Vertrieb für Kleinverlage zu gründen – den Pottwa(h)l. Einmal in Fahrt, beschloss man, auch eigene Romane zu verlegen. Der erste Krimi hieß „Roter Fingerhut“ und spielte – Richtig! – in Kettwig. Ein mieser Trick, aber die Kettwiger kauften die 195 vollgeschriebenen Seiten wie von Sinnen.

Ein weiterer genialer Gedanke bestand darin, den Autor hinter einem geschlechtsneutralen Namen zu verstecken, um so in die feministisch abgeschottete Welt der Frauen-Buchländen einzudringen. Ein mieser Trick, aber es funktionierte eine Weile und so entstand der Name Conny Lens.

Unter dem erschienen später im Hitzbleck-Verlag weitere Krimis, darunter die Detektivserie „Steeler Straße.“ Die schickte der geschlechtsneutrale Autor dem Kollegen Gisbert Haefs – diesmal allerdings nicht mit Hintergedanken an Protektion. Trotzdem landete die Serie auf dem Schreibtisch von Gerd Haffmans, der weitere Romane des Autors in sein Programm übernahm.

Davon gab es einige. Denn kurz vorher hatte es ihm seine Frau Angela ermöglicht, sich den ganzen Tag lang Verbrechen auszudenken, anstatt wie ein anständiger Mensch arbeiten zu gehen.

Um Geld zu verdienen schrieb er ab 1989 Stories für Fernsehzeitschriften unter Pseudonymen wie Frank Hillmann, John Xerro, Maike Timm oder Barbara Haas – den Friedrich Josef hat er nie verwunden. Wie man solche Stories baut, lernte er von hilfsbereiten Kollegen wie Heribert Bauer (†) oder Reinhard Jahn alias H. P. Karr. Reinhard Jahn war es dann auch, der ihm das Schreiben von Hörspielen beibrachte.

Um diese Zeit herum starb die TV-Serie „Liebling Kreuzberg“. Was seine Agentin Ilse S. Dörner auf den Gedanken brachte, die Grundidee für einen Fortsetzungs-Roman zu benutzen.

Dank seiner ausgeprägten Fähigkeit, Peinliches zu ignorieren, schuf der Autor daraufhin den Mehrteiler „Herzchen Neukölln“ – man beachte die feinsinnige Anspielung im Titel. Worauf tausende deutsche Leserinnen blind vor Tränen zum Taschentuch griffen. Von diesem Machwerk wiederum erfuhr der Bavaria-Produzent Georg Feil.

Von ihm ermutigt, schrieb sich der Autor die Eroberung der letzten Bastion auf seine Fahne: Das Verfassen von Drehbüchern. So begann ein zwei Jahre währender Albtraum. Er kapierte einfach nicht, wie ein Drehbuch funktioniert.

Das änderte sich erst, als ihn der Producer Alexander Steffen zu „Wollfs Revier“ mitnahm. Und dann ging alles sehr schnell. Kurz vor Weihnachten 1996 brachte ihn Jan Hinter von der Bavaria mit Ariane Krampe zusammen, die für die Ufa „Soko 5113“ produzierte. Dort blieb er sechzehn Jahre, bis er sich 2013 in den Vorruhestand verabschiedete.

Zwischen Thriller, Komödie und Abenteuer-Story schwankend, machte er sich nun an zwei Roman-Projekte. Einmal die Geschichte des Ex-Kriminellen Ben Rosvik, der zum Spielball eines kriminellen Think Tanks wird. Zum anderen die locker geschriebenen Abenteuer eines Dreier-Teams in einem fiktiven Europa des 19.Jahrhunderts.

Und da er nicht gestorben ist, schreibt er immer noch.

  • Fernsehen

    Drehbücher für: „SOKO 5113“ - „Der Fahnder“ - „Die Partner“ - „Wolffs Revier“„ -Die Straßen von Berlin“ - „Auf Leben und Tod“ - „Akte Golgatha“ „Ein mörderisches Spiel" - „Koerbers Akte“ - „Zimmer mit Frühstück“

    Arbeit als script doctor

    Mitarbeit an der Entwicklung neuer Serien für ARD, ZDF, RTL, PRO 7

  • Hörfunk

    7 Hörspiele, 2 Kurzhörspiele für WDR, BR, SDR
  • Buch

    16 Romane, darunter die Reihe „Steeler Straße“, bei Haffmans, Heyne, KBV
  • E-Book

    Die Roman-Reihen „Spur …“ und „Ben Rosvik“ bei amazon-kindle
  • Hörbuch

    „Drecksgeschäfte“ bei KBV/RADIOROPA
  • Anthologie

    ca. 40 Stories in Sammlungen bei Suhrkamp, Heyne, Bastei-Lübbe, Droemer Knaur, Reclam, Scherz, Insel, Grafit, Der Rabe u.a.
  • Zeitschrift

    4 Fortsetzungsromane und ca. 200 Stories in Hör zu, Quick, Gong
  • Comedy

    mehrere Programme und Theaterstücke für verschiedene Gruppen